Highland Cattle vom Wilden Busch

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Highland Cattle vom Wilden Busch
Brucke 24
06420 Könnern

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Tel: 034 691 / 289 91
Fax: 0346 91 / 289 94

Artenmannigfaltigkeit

Naturschutz und Artenvielfalt auf
unseren Flächen in Sachsen-Anhalt

Das Thema Naturschutz bildet seit der Gründung unseres Betriebes im Jahr 1999 eine wichtige Säule unserer Arbeit. Gemeinsam mit unserer Hochlandrindern möchten wir die Zukunft unserer Umwelt positiv beeinflussen. Daher leben die Tiere fast ausschließlich auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, die sich innerhalb von Naturschutzgebieten befinden.

Artenmannigfaltigkeit durch Beweidung erhalten

Alle von uns bewirtschafteten Flächen sind in ihrer Struktur und Artenzusammensetzung das Ergebnis der menschlichen Nutzung in der Vergangenheit (Halbkulturformationen). Zur Erhaltung dieser Artenmannigfaltigkeit muss der menschliche Einfluss in Form einer naturschutzorientierten Nutzung aufrecht erhalten werden. Ziel der naturschutzfachlich orientierten Nutzung der Flächen in den Schutzgebieten ist die Erhaltung der Standortvielfalt als Grundlage für eine große Artenvielfalt im Gebiet. In loser Reihenfolge werden hier die wichtigsten wertgebenden Tier- und Pflanzenarten der Schutzgebiete und geschützten Biotope dargestellt - so wie sie uns bei der täglichen Arbeit vor die Kamera kommen.

Wir erklären Ihnen gerne persönlich, wie wir unseren Teil zum Naturschutz in Sachsen-Anhalt beitragen.

  • Standortvielfalt im Saaletal

Weidetechnisch könnte man sicher auf das Bartgras verzichten. Es bildet keine nennenswerte Biomasse, die Tiere fressen es eher zufällig, ein Futterwert ist nicht bekannt. Trotzdem ist es für uns die Pflanze mit dem ungewöhnlichen Habitus von großem Interesse. Als kokurenzschwache Art ist sie ein guter Indikator für Wirksamkeit des Weidemanagemant auf unseren Flächen. Starke Bestandesänderungen sind immer ein Signal für Fehler in der Weidebewirtschaftung.

  • Bartgras (Bothriochloa ischoemum)

Die Wohlriechende (auch Duft- oder Graue) Skabiose ist ein typisches Florenelment auf unseren kontinental getönten Trockenrasengesellschaften. Insgesamt ist sie viel seltener als ihre Schwesternart die Gelbe Scabiose (S. ochroleuka). Beide gehören wie die bekannterer Witwenblume (Knautia arvensis) zu den Kardengewächsen. Differenzierte Beweidungstermine sichern bei uns ihren Bestand problemlos. Für die Bundesrepublik gilt die Art als gefährdet (RL 3).

  • Scabiosa canescens (Wohlriechende Skabiose)

Orchis purpurea, das Purpur-Knabenkraut finden wir regelmäßig, aber nicht häufig in unseren Weideflächen mit Trockenrasengesellschaften. Wie alle Knabenkräuter werden sie hier gern von den Rindern verbissen. Den Orchideen scheint dies nicht zu schaden. In der Regel sind sie im nächsten Jahr kräftiger. Wollen wir mal wieder blühende Pflanze sehen, müssen wie aber ein engmaschiges Schutzgewebe verwenden, da die Feldhasen die Pflanzen offenbar direkt suchen.

  • Orchis purpurea
  • Orchis purpurea - Einzelblüte

Ein aufregender Neufund mitten in unseren Weideflächen. Mit der Bienenragwurz (O. apifera) können wir einen weiteren attraktiven Orchideennachweis auf unseren Weideflächen vermelden. Wie bei den anderenRagwurzarten auch, imitiert die Pflanze mit ihrer Blüte ein Insekt. Bei dem Versuch dieses zu begatten übertragen die Insektenmännchen (vermutlich Dolchwespenarten) die Pollen und befruchten damit die Blüte.

  • Ophris apifera - die Bienenragwurz

Es ist wieder soweit. Mit leuchtenden Blütensternen verzieren die Adonisröschen unsere trockenen Weidestandorte. Kaum jemand kann sich dieser Pracht entziehen. Auf unseren kontinental getönten Halbtrockenrasen vermehren sich die Adonisröschen nahezu jährlich. Dies hängt auch damit zusammen, dass unsere Rinder die Pflanzen überhaupt nicht verbeissen. Selbst eine scharfe Frühjahrsbeweidung beeinträchtigt den Samenansatz in keiner Weise. 

  • Adonis vernalis - eine Art die man nicht übersehen kann

Die Öl- oder Pflasterkäfer (Meloidae) sind in Deutschland mit nur 18 Arten und in Sachsen-Anhalt mit 8 Arten vertreten. Die Mehrzahl der Arten ist in den Roten Listen von gefährdet bis ausgestorben verzeichnet. Dies hängt wohl in erster Linie damit zusammen, dass die Arten Spezialisten sind. Für ihren einzigartigen Entwicklungsgang (Hypermetarmorphose) benötigen sie auch noch offensichtlich spezielle Wirte. Bei den Meloe-Arten sind dies erdnistende Wildbienenarten. Die abgebildete Art (RL Kat. 2) ist in Sachsen-Anhalt selten und wurde auf unsern Weiden erstmalig nachgewiesen.

  • Meloe brevicollis - eine seltene, gefährdete Art in Sachsen-Anhalt

Zusammen mit dem Gesang der Goldammer ergibt der Gesang der Feldgrillen für mich den Klang des Sommers im mitteldeutschen Schwarzerdegebiet. Kein Wegsaum, kein Feldrain, aus welchen das Gezirpe der Feldgillenmännchen nicht zu hören war. Zum Ende des Sommers liefen dann plötzlich eine Menge der schwarzen Gesellen auf den Wegen, den Feldern sogar auf unserem Hof - auf der Suche nach einem neuen Versteck. Dies hat sich gründlich geändert. Auf unseren Weideflächen gibt es sie noch, aber die Kolonien sind klein. Aus der Feldflur sind sie weitgehend verschwunden. In Sachsen-Anhalt und in der gesamten Republik musste die Feldgrille daher als gefährdete Art auf die Rote Liste gesetzt werden.

  • Gryllus campestris - im Trockenrasen auf unserer Weide

Die Goldammer (Emberiza citrinella) - der wohl treueste Begleiter aus der Vogelwelt auf unseren Weidestandorten. Der melancholische Gesang ist bis in den Spätsommer zu hören. In meiner Kindheit erklang dieser Gesang auch noch überall in der Feldflur. Die Goldammer war bei uns eine der häufigsten Brutvogelarten auf den Äckern. Wegen starker Bestandesrückgänge steht die Art mittlerweile in Sachsen-Anhalt auf der Vorwarnliste zur Roten Liste. Auf unseren Weiden können wir uns aber noch über stabile Bestände und reichlich Nachwuchs freuen. Dies liegt sicher auch daran, dass die Vögel auch im Winter die Vorteile der Futterstellen für unsere Rinder zu nutzen wissen. Die tolle Aufnahme haben wir übrigens von Gernot Pohl - unserem Zuchtleiter (Fleischrind) erhalten - Danke.

  • Goldammer - singendes Männchen

Blühende Orchideen faszinieren viele Menschen. Damit sie im nächsten Jahr prächtig blühen können müssen bei dem gezeigten Purpur-Knabenkraut die im Oktober erscheinenden Winterrosetten geschützt werden. Wir koppeln die bekannten Orchideenstandorte im Winter aus - falls die Wiese in diesen Jahr als Winterweide vorgesehen ist. Einzelpflanzen können durch Äste gut geschützt werden. Verbeissen die Rinder dann doch mal einige Pflanzen, blühen sie im übernächsten Jahr in der Regel um so schöner.

  • Orchis purpurea - Winterrosette

Der Fransen-Enzian (Gentianella ciliata) ist eine Charakterart in unseren Halbtrockenrasen und hier noch nicht selten. Er blüht zum Ausgang des Sommers (August-Septenber) und wird von den Kühen gerne gefressen. Deshalb wird im jährlichen Wechsel die Spätsommerbeweidung auf diesen Flächen ausgesetzt.

  • Gentianella ciliata

Auch die "Hinterlassenschaften" unsere Kühe sind ein interessanter Lebensraum. Neben Arten der Gattung Geotrupes (Mistkäfer, z.T. gefährdete Arten) finden sich mit geringer Frequenz auch Stierkäfer (Typfaeus tyfoeus) in den Kuhfladen. 

  • Stierkäfer Männchen

Einer unserer größten botanischen Schätze ist der Stengellose Tragant (Astragalus excapus). Er kommt in Deutschland nur in den kontinental getönten Trockenrasen des mitteldeutschen Trockengebietes vor. Er blüht im zeitigen Frühjahr. Von unseren Hochland-Rindern wird er kaum verbissen. So vermehrte er sich bei scharfer Frühjahrsbeweidung auf einer unserer Flächen in wenigen Jahren von ca. 20 Pflanzen auf einige Tausend.

  • Astragalus excapus

Der Labkrautschwärmer (Hyles gallii) war früher eine häufige Erscheinung in den Trockenbiotopen des Saaletals. Durch Nutzungsänderungen in seinen Lebensräumen (zumeist Aufgabe der Nutzung) ist er heute selten geworden. Gelegendlich sehen wir noch eine Raupe - den Falter haben wir schon lange nicht mehr gesehen.

  • Labkrautschwärmer

Gelegentlich schicken unsere Hausbäume - zwei Sommerlinden - sehr zu unserer Freude Gäste ins Haus. Der Lindenschärmer (hier ein Männchen der grünen Variante) ist dabei ein besonders auffälliger Gast. Im Gegensatz zum Wolfsmilchschwärmer und dem Labkrautschwärmer, welche auch auf unseren Weiden immer seltener werden, scheint die Art in den Dorflinden doch noch ausreichend Lebensraum zu finden. 

  • Lindenschwärmer (Mimas tiliae)

Nicht häufig, aber regelmäßig treffen  wir im Frühsommer in unseren Streuobstanlagen auf den Sägebock (Prionus coronarius). Wie bei allen xylobionten Käfern brauchen seine Larven eine lange Zeit zur Entwicklung. Die Zeit geben wir ihnen und entfernen auch die bereits stark geschädigten Hochstämme nicht aus der Anlage.

  • Großer Sägebock

Während im zeitigen Frühjahr das Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) mit weithin sichtbaren Blütensternen die Trockenrasen auffällig verziert, ist der Auftritt des Sommer-Adonisröschens weit weniger spektakulär. Dies mag auch daran liegen, dass diese Pflanzenart in unseren Weideflächen eine Art Asyl gefunden hat. Als Segetalart besiedelte sie einst unsere Äcker. Hier ist sie weitgehend verschwunden. An einigen trockenen Hangkanten, an denen unsere Kühe gelegentlich Bodenverwundungen verursachen hat sie einen neuen Lebensraum gefunden.  

  • Sommeradonisröschen (rot)

Neben der wunderschönen roten Form, welche in der Regel überwiegt, kommt das Sommer-Adonisröschen auf unseren Weiden - fast paritätisch - auch in der gezeigten gelben Form vor. 

  • Sommeradonisröschen(gelb)

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So schnell geht es, kaum das wir die Frühjahrsblüher auf unserer Seite begrüßt haben, ist es schon wieder Zeit für den Herbstaspekt. Auf den Trockenrasenstandorten...
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